Abenddämmern

Abenddämmern trüb und fahl,
Tiefe Stille webt im Thal.
Schleier rings die Berge kränzt,
Selten nur ein Stern erglänzt.
Wellen zieh'n und Winde rauschen,
Träumend neig' ich mich, zu lauschen
Und mir dünkt, daß Höh'n und Tiefen
Und die Wälder all' mich riefen.
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Unbegreiflich Heimathsehnen –
Strömt hervor mir heiße Thränen.
Seele möcht' den Leib' verlassen,
Möchte gern ein Ewiges fassen:
Das in süßem Friedgewähren
Sie entrückt in holde Sphären ...

Notes
Erstdruck in: Gedichte 1883, S. 43.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2011). Arent, Wilhelm (Hg.). Abenddämmern. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0268-9