Deutsches Kriegslied

1806.


Frischauf! Es ruft das Vaterland
Die Männer in die Schlacht.
Frischauf! Zu dämpfen Trug und Schand'
Heran mit Macht! mit Macht!
Heran! und braucht den Männerleib,
Wozu ihn Gott gebaut,
Zum Schirm der Jungfrau und dem Weib,
Dem Säugling und der Braut!
Denn ein Tyrann mit Lügenwort
Und Strick und Henkerschwert
Übt in dem Vaterlande Mord
Und schändet Thron und Herd
Und will, so weit die Sonne scheint,
Der einz'ge König sein:
Ein Menschenfeind, ein Freiheitsfeind,
Spricht er: Die Welt ist mein.
Verhüt' es Gott und Hermanns Blut!
Nie werde solches wahr!
Erwache, alter deutscher Mut,
Der Recht und Licht gebar!
Erwache! Sonder Rast und Ruh'
Schlag jeden, der dir droht,
Und ruf ihm deutsche Losung zu:
Sieg gelt' es oder Tod!
[31]
Hinein! Denn schöner ist kein Tod
Als Tod fürs Vaterland,
Doch ewig bleibt des Sklaven Not,
Unsterblich seine Schand'.
Hinein! Kanonendonnerklang
Hallt zu dem blut'gen Kampf,
Die Fahnen wehn die Reihn entlang,
Die Rosse wirbeln Dampf.
Hinein! Hinein! Wo Eisen klirrt,
Wo Tod in Kugeln fleucht!
Dem Mann, der heut begraben wird,
Dem sei die Erde leicht!

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TextGrid Repository (2011). Arndt, Ernst Moritz. Gedichte. Gedichte. Deutsches Kriegslied. Deutsches Kriegslied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-047B-6