Mut des Verderbens

4. März 1844.


Und hätt' ich zehntausend Köpfe
Und trüge keinen zu Haus,
Die feigen Schurken und Tröpfe,
Sie machen mir's zu kraus.
Und trüg' ich zehntausend Kronen,
Ich würfe sie alle fort,
Vor allen Höhen und Thronen
Steht höchst das hohe Wort:
Das heilige Lutherzeichen,
Das schuf und trägt die Welt,
Den Listen und Griffen der Bleichen
Und Feigen zu hoch gestellt.
Ja presset mit eurer Presse,
Setzt, presset, drucket allein –
Ich kenn' eine feurige Esse,
Die schmiedet und gießt auch fein.
Da sitzt der Meister der Meister,
Da schmiedet er fort und fort,
Und seine Gesellen, die Geister,
Die blasen und schaffen am Wort.
[249]
Die schmieden und gießen die Lettern
Und streun sie lustig umher
Und sammeln zu Donnerwettern
Ihr leichtgeflügeltes Heer.
Doch weit über Hören und Sehen
Glänzt Narren die blitzende Schrift;
Drum donnert, ihr Mächte der Höhen,
Und schleudert Blitz, welcher trifft!
Und sammelt ihr auch die Lettern
Zu einem Vernichtungsspruch,
Und muß ich mit in den Wettern,
Ich lebte und liebte genug.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2011). Arndt, Ernst Moritz. Gedichte. Gedichte. Mut des Verderbens. Mut des Verderbens. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0508-D