Auf dem Grabe

1801.


Erde, wie du lebest und grünst!
Hast das Grab der Liebe umsponnen
Lustig mit Blumen bunt, mit grünen Gräsern,
Webest Moos um die Steine.
Aber, Tränen, fließet darauf;
Denn den Schläfer drinnen erquicket
Nimmer der Blumen Duft, er hört nicht das Lüftchen,
Das sein Lager umsäuselt.
[18]
Weine nicht! es wandelt der Mond
Mit den stillen Sternen vorüber,
Glänzt auf das goldne Moos, die tauenden Gräser,
Die den Hügel begrünen.
Weine laut! die Nachtigall schlägt,
Und die Mücken wimmern so traurig
Totengesang darein, es hüllet die Wolke,
Schon den Mond und die Sterne.

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TextGrid Repository (2011). Arndt, Ernst Moritz. Gedichte. Gedichte. Auf dem Grabe. Auf dem Grabe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-050A-9