2.

An einer Eiche des Lußhards scharrte vor Zeiten ein Schaf ein kleines steinernes Standbild aus der Erde, welches die Muttergottes mit dem Jesuskind auf dem linken Arme vorstellte. Voll Freude nahm der Schäfer das Bild mit nach Hause, fand es aber des andern Morgens wieder bei dem Baume. Hierin Gottes Fingerzeig erkennend, schnitt er in die Eiche eine Blende und stellte das Bild hinein, welches bald, durch die Opfer der Pilger, mit einem hölzernen Vordache geschützt ward.

Als einst ein Fuhrmann sich fürchtete, durch den dortigen, angeschwollenen Bach zu setzen, rief das Bild, bei dem er vorher gebetet hatte, ihm zu: »Wag' es!« [297] Da trieb er seine Pferde vorwärts und kam mit dem Fuhrwerk glücklich durch das Wasser. – Von dieser Begebenheit heißt der Ort »Waghäusel«, in dessen vielbesuchter Wallfahrtskirche jetzt das Bild auf dem abgeköpften Eichstamm in dem Muttergottesaltare steht.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2011). Baader, Bernhard. Sagen. Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. 322. Waghäusel's Ursprung. 2. [An einer Eiche des Lußhards]. 2. [An einer Eiche des Lußhards]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-17B9-0