342. Der Schlangenstein.

Dieser Stein steht bei Laudenbach an der Landstraße, und auf ihm ist ein Mann, den eine Schlange anfällt, ausgehauen. Ueber den Anlaß zu seiner Errichtung laufen folgende Sagen um.

[310] 1.

Der Ritter von Windeck und der von Starkenburg, welche miteinander in Feindschaft waren, trafen sich dort eines Morgens und begannen einen heftigen Kampf. Während dessen kam eine große, mannsdicke Schlange herbei, umwand die beiden Ritter und brachte sie ums Leben.

2.

Einem wandernden Handwerksbursche, der auf dem Platze schlief, biß eine Schlange den Arm ab und tödtete ihn dadurch.

3.

Zwei Zimmergesellen legten sich daselbst unter einem Baum nieder; der eine schlief ein, der andere blieb wachend. Da kam eine Schlange, legte jenem ein gelbes Blatt auf das Herz und kroch dann auf den Baum. Der Wachende, welcher ihr Vorhaben merkte, legte sein Breitbeil unter das Blatt, und als die Schlange auf dieses herabschoß, um des Schlafenden Herz zu durchbohren, zerschellte sie am Beile sich den Kopf.


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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2011). Baader, Bernhard. 342. Der Schlangenstein. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-1B01-8