[25] Verspätete Reue.
Wann, dunkle Schöne, einst du in der Gruft wirst rasten,
Auf der getürmt und kalt ein schwarzer Marmor liegt,
Und wann du statt im Pfühl, in den du weich geschmiegt,
In feuchter Höhle ruhst, im Grabe, im verhaßten,
Und wann die Blöcke schwer auf banger Brust dir lasten
Und auf den Hüften dir, die lasse Anmut biegt,
Wann länger nicht dein Herz verlangend pocht und fliegt,
Die Füße länger nicht nach Abenteuern hasten –
Dann wird das Grab, dem ich der Träume Last vertraut,
– Mich deucht, daß nur das Grab des Dichters Sehnsucht ahne –
Die langen Nächte, da kein Schlummer niedertaut,
Dir raunen: Was nun hilfts, gleichgültge Courtisane,
Daß du, was Tote noch beweinen, nicht gewußt?
Und grimm wie Reue nagt der Wurm dir deine Brust.