[79] Der Rebell.

Ein Engel stürzt sich wie ein Aar vom Himmel nieder
Und rauft mit grimmer Faust des Glaubenslosen Haar.
Lern deine Pflicht! ruft er, und schlägt ihm Haupt und Glieder,
Ich will es. Und ich bin dein Engel in Gefahr.
Denn lieben sollst du und sollst nicht dein Herz versperren
All dem, was häßlich, siech, verirrt auf bösem Pfad,
Daß einen Teppich du bei seinem Nahn dem Herren
Siegjubelnd breiten kannst mit mildbarmherzger Tat.
So ist die Liebe. Eh dein Herz dir ganz erkaltet,
Sieh, daß sich deine Glut an Gottes Ruhm entfaltet,
Das ist die wahre Lust, und dauernd wird sie sein.
Und stark, wie sein Begehr, zum Lichte ihn zu führen,
Läßt ihn der Engel grimm die Riesenfäuste spüren,
Doch der Verdammte gibt ihm stets zur Antwort: Nein!

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TextGrid Repository (2011). Baudelaire, Charles. Lyrik. Die Blumen des Bösen (Auswahl). Spleen und Ideal. Der Rebell. Der Rebell. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-1F47-C