[33] Semper eadem.
Wer hat dir, fragtest du, dies fremde Weh gegeben,
Dem Meere gleich, das sich an schwarzen Klippen bricht?
– Hat unser Herz einmal geerntet, ist das Leben
Nur noch ein Leiden! Fremd ist dies Geheimnis nicht,
Es ist ein schlichter Schmerz, der nicht in Nacht verhüllt ist
Und deiner Freude gleich sich ruhig zeigen will.
Drum frag nicht, Schöne, die von Neugier ganz erfüllt ist!
Sei deiner Stimme Klang auch lieblich, schweige still!
Schweig still, Unwissende, die nichts als Freude findet,
Du kindlich froher Mund! Mehr als das Leben bindet
Mit feinen Fäden uns gar oft des Todes Graun.
Die Lüge laß ins Herz mir Trunkenheit enthauchen,
Laß in dein Aug mich wie in schöne Träume tauchen,
Und schlummern lange Zeit im Schatten deiner Brau'n!