658. Der Wunderbrunnen zu Lomnitz

Nicht gar weit von Glatz am Habelschwerdter Gebirge und nur zwei Meilen von den Quellen der kleinen Elbe war ein Wunderbrunnen, Glomuzi geheißen, [439] zu dem war schon in den Heidenzeiten viel Zuströmens und Wallfahrens, weil selbiger Brunnen allerlei Wunderzeichen tat. Wenn das Land guten Frieden haben sollte und die Früchte wohl geraten sollten, da schwamm es auf dem Wasserpfuhl voll Weizen, Hafer und Eicheln und erfreute den Leuten, die dorthin gewallt waren, Augen und Herzen. Sollte es aber Krieg und Sterben geben, so schwammen auf demselben Brunnen Blut und Asche, des Krieges und Sterbens schreckliche Zeichen. Da baute sich um den Wunderbrunnen allmählich ein Ort an, und der soll Altlomnitz sein und den Namen von dem Brunnen Glomuzi nach der bekannten Wortwurzelgrabekunst haben: Glomuzi, Lomuzi, Lomitschi, Lomnitz. Weit eher könnte die Stadt Chlumecz im Budiner Kreis, zwei Meilen von Elbe-Teinitz, den Namen von solchem Brunnen haben, aber alte Kunden sagen ausdrücklich, daß des Glomuzi wasserreiche Wunderquelle nahe bei Glatz entsprungen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Bechstein, Ludwig. Sagen. Deutsches Sagenbuch. 658. Der Wunderbrunnen zu Lomnitz. 658. Der Wunderbrunnen zu Lomnitz. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-21D3-3