283. Seltsame Brunnen

Bei Paderborn ist ein Brunnen, Metron genannt, aus diesem fließen drei Bächlein; deren eines führt ein klares, helles, warmes Wasser, das andere ein trübes, weißes und kaltes Wasser von einem starken Geschmack und das dritte ein grünliches, klares und säuerliches Wasser. Wenn aus dem mittelsten Bächlein Vögel trinken, fangen sie an zu zittern und sterben, und fanden sich solcher Eingeweide und Lungen ganz zusammengezogen und verschrumpft. So quillt auch eine Meile von Paderborn beim Dorfe Altenbeken ein mächtiger Quell zutage, der heißt der Bullerborn oder Polderbrunnen, mitten in sandiger Ebene, wo man keine Quelle vermuten sollte, der kommt und verschwindet dreimal des Tages und bricht dann jedesmal so stark hervor, daß seine Flut drei Mühlgänge treiben könnte, und verrinnt dann, wenn er die ganze Ebene mit großem Getös überschwemmt, wieder im Sande. In Paderborn selbst aber entspringt aus dreien Quellen unterm Choraltar im Dome das Flüßchen Pada, von dem die Stadt ihren Namen soll empfangen haben.

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TextGrid Repository (2011). Bechstein, Ludwig. Sagen. Deutsches Sagenbuch. 283. Seltsame Brunnen. 283. Seltsame Brunnen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-2520-8