932. Die ledernen Männdle

Bei Owen hat es viele Erdzweige gegeben, man nannte sie Erdwichtele, und im Tiefenbacher Walde, der sich von Owen nach Frickenhausen erstreckt, gab und gibt es noch die meisten. Von dem schwäbischen Frickenhausen wird auch mancherlei erzählt. Diese kleinen Tiefenbacher wurden auch lederne Männdle benannt, wahrscheinlich wegen ihrer ledernen Hautfarbe und verschrumpfelter Gesichtlein; doch meinen einige, es müßten Schneider und Handschuhmacher gewesen sein, da sie ja von Schiller in Wallensteins Lager als solche ausdrücklich erwähnt würden, und der habe als ein Schwab das doch wissen müssen. Sie, die ledernen Männdle, sollen auch das Echo hervorbringen; wenn man solches im Tiefenbacher Walde, in Ständekammern oder sonstwo hört, so sagen die Leute: Das lederne Männdle schreit. – Auch anderwärts ist dieses allgemeiner Volksglaube, und man sollte nimmer meinen, was es trotz aller Aufklärung seit Doktor Luthers Zeiten her noch allenden für eine furchtbare Menge lederner Männdle gibt.

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TextGrid Repository (2011). Bechstein, Ludwig. Sagen. Deutsches Sagenbuch. 932. Die ledernen Männdle. 932. Die ledernen Männdle. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-2BD8-5