Jenseits von Gut und Böse
Schwül war der Tag ...
Auch das Gewitter, das aus schwarzer Wolke
Fegenden Regen in das Seegrau goß,
Gab keine Kühlung.
Unbewegt das Laub,
Durstdürr.
Und auch mein Herz war schwül,
Von Sehnsucht schwül nach dir
Und deinem Heißesten.
Und dir auch dürstete das Herz
Und alle Sinne,
Und deinen schmiegeweichen Leib an mich
Hast du gedrängt,
Bittend aus Sehnsuchtsschwüle.
Da sahen unsere Seelen sich nackt in Liebe,
Und segenfeierlich vereinte uns Natur.
[271]Wie im Garten
Des Paradieses, ehe die Schlange sprach,
Also erkannten wir uns wie im Traum
Und waren selig.
Wortelos
Im Arm uns lagen wir und kosteten
Vom Baume holdester Erkenntnis.
Schwül war der Tag,
In Schwüle ging die Nacht.
In segenschwangerer Wolke schwebten wir
Jenseits von Gut und Böse.