11.

Wohl weiß ich einen Kranz zu winden
Aus Blumen, die ich selbst gepflückt –
Wohl auch das rechte Wort zu finden,
Ob ich betrübt bin, ob beglückt.
Solang' ich meiner Sinne Meister,
Solang' ich weiß, was mir gefällt,
Gehorchen dienstbar mir die Geister
Der Blumen- und der Feenwelt.
Doch in der heil'gen Glut des Kusses,
Im Wunderleuchten des Geschicks,
Im Augenblick des Vollgenusses,
Im Vollgenuß des Augenblicks:
[23]
Da fehlen mir zum Lied die Töne,
Gleichwie der Nachtigall der Schlag,
Weil wohl der Mensch das höchste Schöne
Genießen, doch nicht singen mag.
Wer kann die helle Sonne malen
In höchster Glut, im Mittagslicht?
Wer nur sie sehn mit ihren Strahlen
Von Angesicht zu Angesicht?

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TextGrid Repository (2012). Bodenstedt, Friedrich von. Gedichte. Die Lieder des Mirza-Schaffy. Zuléikha. 11. [Wohl weiß ich einen Kranz zu winden]. 11. [Wohl weiß ich einen Kranz zu winden]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-3925-A