An die Nymphe der Heilquelle zu Baden bei der Ankunft unsers geliebten Landesherrn

Die du aus der Erde warmen
Adern, Kraft und Leben saugst
Und mit segnendem Erbarmen
Heilung in die Glieder hauchst,
Nymphe! Alle deine Gäste
Lasse fröhlich bei dir sein,
Schmücke selbst dich fromm zum Feste,
Denn der Herr geht zu dir ein.
Deine Berge, deine Auen
Lasse schimmern frisch belaubt,
Denn es will sich dir vertrauen
Dieses Landes teures Haupt,
Weihe deines Hauses Schwelle
Mit der heil'gen Freude Tau,
Daß er sich in deiner Welle
Göttlich neu verjünget schau,
Sag' ihm: »Du, dem jeder Busen
Fromm in treuer Liebe brennt,
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Den der keusche Mund der Musen
Mit des Ruhmes Namen nennt,
Gönne Deinem milden Herzen
Hier der Ruhe lieben Wahn,
Und Dir werden Sorg und Schmerzen,
Wie die Herzen untertan,
Nimm von mir das Heil zurücke,
Das Dein Geist dem Lande gab,
Scheide dann mit heiterm Blicke,
Gieb mir nichts, als Deinen Stab.
Deines Stammes Eiche dringet
Über meinem Haus herauf,
Finde Heil, wo Heil entspringet,
Heil Dir, Heil Dir, sprudl' ich auf.«

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TextGrid Repository (2012). Brentano, Clemens. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. An die Nymphe der Heilquelle zu Baden. An die Nymphe der Heilquelle zu Baden. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-40B6-D