[Laß Dich, mein Kind]

Laß Dich, mein Kind den Tadel nicht verführen,
Vertrau wenn du ihn hast, dem guten Sinn,
Und sprich: Nur weil ich nicht unsterblich bin
Will die Versöhnung liebend mir gebühren.
Denn Gottes Hand sie kann uns plötzlich rühren,
Und stürb' der Freund mir unversöhnet hin,
So würde scharfer Tadel, den Gewinn
Daß Liebe ich gegeben, mir entführen.
Bis dahin suche Trost in dem Sprüchworte,
Daß Rom nicht ist in einem Tag gebauet,
Daß alle alles auch zugleich nicht können.
Daß vor dem Morgen erst, der Himmel grauet,
Daß trunken bunt Aurora pflegt zu brennen,
Bevor der Gott tritt aus der Sonnenpforte.

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TextGrid Repository (2012). Brentano, Clemens. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. [Laß Dich, mein Kind]. [Laß Dich, mein Kind]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-419A-5