Der Maulwurf und der Gärtner

Ein Maulwurf verwüstete die schön geebneten Blumenfelder durch seinen Aufwurf, stürzte die Gewächse und entblößte ihre Wurzeln, daß sie an der Sonne verwelkten.


Voll Ingrimms erblickte das der Gärtner und stellte sich mit erhobenem Spaden auf die Lauer. Risch stach er zu, als Jener eben sich regte und hob ihn heraus aufs Harte. »Nun sollst du mir auch des Todes sterben, Garten-Verwüster!«


»Gnade! flehte der Maulwurf, da ich dir doch sonst nicht unnütz bin. Ich vertilge die Regenmaden und manches Ungeziefer, das deine Pflanzungen verwüstet.«


»Hole dich der Henker, versetzte der Gärtner, wenn du Tugend mit Untugend aufwiegst!« und schlug ihn ohne weitern Prozeß tot.

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TextGrid Repository (2012). Bürger, Gottfried August. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1789). Drittes Buch. Vermischte Gedichte. Der Maulwurf und der Gärtner. Der Maulwurf und der Gärtner. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-47E2-D