Pech

Wahrlich aus mir hätte vieles
Werden können in der Welt,
Hätte tückisch nicht mein Schicksal
Sich mir in den Weg gestellt.
Hoher Ruhm war zu erwerben,
Wenn die Waffen ich erkor;
Mich den Kugeln preis zu geben,
War ich aber nicht der Tor.
Um der Musen Gunst zu buhlen
War ich minder schon entfernt;
Ein Gelehrter wär ich worden,
Hätt ich lesen nur gelernt.
Bei den Frauen, sonder Zweifel,
Hätt ich noch mein Glück gemacht,
Hätten sie mich aller Orten
Nicht unmenschlich ausgelacht.
Wie zum reichen Mann geboren,
Hätt ich diesen Stand erwählt,
Hätte nicht vor allen Dingen
Immer mir das Geld gefehlt.
Über einen Staat zu herrschen,
War vor allen ich der Mann,
Meine Gaben und Talente
Wiesen diesen Platz mir an.
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König hätt ich werden sollen,
Wo man über Fürsten klagt.
Doch mein Vater war ein Bürger,
Und das ist genug gesagt.
Wahrlich aus mir hätte vieles
Werden können in der Welt,
Hätte tückisch nicht mein Schicksal
Sich mir in den Weg gestellt.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Chamisso, Adelbert von. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand). Lieder und lyrisch epische Gedichte. Pech. Pech. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-4D72-0