[167] 57. Vom dicken fetten Pfannekuchen.

Mündlich in Salzdahlum.


Es waren einmal drei alte Weiber, welche gern einen Pfannekuchen eßen wollten; da gab die erste ein Ei dazu her, die zweite Milch und die dritte Fett und Mehl. Als der dicke fette Pfannekuchen fertig war, richtete er sich in der Pfanne in die Höhe und lief den drei alten Weibern weg und lief immerzu und lief kanntapper, kanntapper in den Wald hinein. Da begegnete ihm ein Häschen und rief: »Dicke fette Pannekauken, blief stahn, eck will di fräten!« Der Pfannekuchen antwortete: »Eck bin drei olen Wiebern entlopen un schölle di Häschen Wippsteert nich entlopen?« und lief kanntapper, kanntapper in den Wald hinein. Da kam ein Wolf herangelaufen und rief: »Dicke fette Pannekauken, blief stahn, eck will di fräten!« Der Pfannekuchen antwortete: »Eck bin drei olen Wiebern entlopen, Häschen Wippsteert und schölle di Wulf Dicksteert nich entlopen?« und lief kanntapper, kanntapper in den Wald hinein. Da kam eine Ziege herzugehüpft und rief: »Dicke fette Pannekauken, blief stahn, eck will di fräten!« Der Pfannekuchen antwortete: »Eck bin drei olen Wiebern entlopen, Häschen Wippsteert, Wulf Dicksteert und schölle di Zicke Langbart nich entlopen?« und lief kanntapper, kanntapper in den Wald hinein. Da kam ein Pferd herbeigesprungen und rief: »Dicke fette Pannekauken, blief stahn, eck will di fräten!« Der Pfannekuchen antwortete: »Eck bin drei olen Wiebern entlopen, Häschen Wippsteert, Wulf Dicksteert, Zicke Langbart un schölle di Perd Plattfaut nich entlopen?« und lief kanntapper, kanntapper in den Wald hinein. Da kam eine Sau dahergerannt und rief: »Dicke fette Pannekauken, blief stahn, eck will di fräten!« Der Pfannekuchen antwortete: »Eck bin drei olen Wiebern entlopen, Häschen Wippsteert, Wulf Dicksteert, Zicke Langbart, Perd Plattfaut un schölle di Su Haff nich entlopen?« und lief kanntapper, kanntapper in den Wald hinein. Da kamen drei [168] Kinder daher, die hatten keinen Vater und keine Mutter mehr und sprachen: »Lieber Pfannekuchen, bleib stehen! Wir haben noch nichts gegeßen den ganzen Tag!« Da sprang der dicke fette Pfannekuchen den Kindern in den Korb und ließ sich von ihnen eßen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Colshorn, Carl und Theodor. Märchen und Sagen. Märchen und Sagen aus Hannover. 57. Vom dicken fetten Pfannekuchen. 57. Vom dicken fetten Pfannekuchen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-566A-6