22.
Aus der Tracht, der Stand
Der alte Juncker Hanreh

Der Hutt steigt wie ein Thurn vom Schädel in die Höh,
Auff welchen dir der Kranch drey Federn hat geliehen:
Man sieht die Wangen ab des Bartes Püsche ziehen,
Der voller Zapffen hängt und grauer ist als Schnee.
Der Kragen umb den Hals kennt keine Stärcke nicht,
Schwimmt auff der Kappen her, wie die Magister tragen:
Das andre Schweitzer Kleid ist um und um beschlagen,
Weil es die Trauffe färbt und Kammerlauge bricht.
Zun Knochen hastu dir von Filtz ein Haus gebaut,
Die du biß oben an mit Betten hast verbunden:
Wenn auff der Radwer du dich drauff zu uns gefunden,
Liegt vorn und hinten Heu, daß man nichts von dir schaut.
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Mein lieber Ritters Mann, wie seltsam bist doch du:
Ob der Sulpitia dein junges Weib zu gleichen,
Wird doch der Titul nicht des Hanrehs von dir weichen,
Wie fromm sie scheint und ist: Die Tracht macht dich darzu.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Czepko von Reigersfeld, Daniel. Gedichte. »Satyrische Gedichte«. Kurtzer Satyrischer Gedichte Erstes Buch. 22. Aus der Tracht, der Stand. 22. Aus der Tracht, der Stand. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-596E-A