29.
Wer die Hertzen hat, hat alles
Ungetreue Räthe
Ihr gebet unser Volck bey Euern Herren an,
Das an den Steuren sich längst arm und kranck gegeben,
Wann ihr nichts weiters wüst bey Ihnen zu erheben,
Als ob es ie Gewalt der Majestät gethan.
Wann ihr die Obrigkeit dann so verhast gemacht,
Daß Sie ohn Schrecken nicht die Unterthanen nennen,
Erweckt ihr ärgre Noth als die mit Stöhrn und Brennen
Ihr eignes Land durchaus verheert und umgebracht.
Ihr Fürsten, denen Gott das heilge Schwerd befiehlt,
Ach last die Leute gehn, die ohne Degen schlaffen;
Nehmt solche Diener für, die so bloß draün zu straffen,
Denn er beleidigt auch, der euch die Hertzen stiehlt.