26.
Wo nicht vor das Vaterland, iedoch mit dem Vater Lande
Über eines treuen Land Mannes Abschied
Nachdem des Himmels Reich in grimmen Schlachten glüt,
Und niemand keine Treu in deutschen Hertzen sieht:
Nachdem ein ieder läst das allgemeine Wesen,
Aus deßen Fall er ihm sein eignes weiß zu lesen.
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Nachdem wir die Gesetz und alles Recht verlohrn,
Und alle müßen thun, was einer auserkohrn:
Nachdem man hat den Hut der Freyheit abgezogen,
Und das verfluchte Joch um ihren Hals gebogen.
Nachdem der Pöfel sich zu fremden Göttern sellt,
Und nichts von Erbarkeit und guter Auffsicht hält:
Nachdem der Deutsche Muth von großen Haüsern kommen,
Die Furcht und Heucheley indeßen eingenommen.
Nachdem das Band der Welt der Glauben abgethan,
Und Mißtreu Frieden heist, der alles stürtzen kan:
Nachdem das Vaterland zu Sturm und Grund gegangen,
Und seine letzte Hülff und Oelung hat empfangen.
Nachdem der Schatten selbst des ersten Standes fleucht
Und mit der Leichen sich in ihre Grufft verkreucht,
Stirbst du, o theurer Mann, wolt ihr es recht verstehen,
Er wil zu Grabe hin mit unserm Lande gehen.