26.
Diæt Hochtrabender Quacksalber

Iß'st du? Der Artzt der nimmt die besten Austern dir,
Hält sie vor Ungesund, ob sie Ihm gleich nichts schaden.
Trinckst du? alsbald du wilt die Zung im Golde baden
Fast er den Kelch und setzt vor sich den Malvasier.
Kranckst du? er kocht dir Tränck, ob er nicht gleich davon
Den minsten Tropffen schmeckt, und macht dir viel Beschwerden.
Stirbst du? Weil er dir hilfft fein nach der Kunst zur Erden,
Heischt als ein Hencker er noch vor den Tod sein Lohn.
Ja wol, man kan ihm kaum gerecht im Zahlen seyn,
Verdrüßlich, weil man lebt, beschwerlich, wann wir sterben,
Und unrecht nach dem Tod ist dieser Leute Werben:
Es steht da selten wol, wo sie gehn aus und ein.

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TextGrid Repository (2012). Czepko von Reigersfeld, Daniel. Gedichte. »Satyrische Gedichte«. Kurtzer Satyrischer Gedichte Drittes Buch. 26. Diæt Hochtrabender Quacksalber. 26. Diæt Hochtrabender Quacksalber. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-5F9C-1