47.
Der Wohlgebohrne Prodigus
Den Stand führen, macht offt alles verlieren

Es müßen Rosen dir auff deiner Taffel blühn,
Die der gelehrte Koch mit Speisen weiß zu zieren:
Man sieht sechs schöne Roß an deiner Kutschen ziehn,
Und so viel Bey Pferd auch an Reuters Händen führen:
Die Knaben dienen dir in gleicher Lieberey;
Man hört dir die Trompet und auch die Laute klingen:
Der Rhein läst Baccharach, die Tonau ihr Tockay,
Wann du es nur befiehlst in deine Schaale springen.
Es sieht ja Herrisch aus: doch niemand wils verstehn,
Dann soltu es vollführn, so must du sachter prahlen,
Es dürfft' in kurtzer Zeit der bleiche Schuldner gehn,
Und bey dem Richter schreyn; Er sol mich auch noch zahlen!

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TextGrid Repository (2012). Czepko von Reigersfeld, Daniel. Gedichte. »Satyrische Gedichte«. Kurtzer Satyrischer Gedichte Anderes Buch. 47. Der Wohlgebohrne Prodigus. 47. Der Wohlgebohrne Prodigus. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-622C-A