Fastus Sapientia ridet

Vor 1638.


Mein Kind, dich müssen Leuthe lieben
Vor welchen ich ein Schatten bin
Drumb wundert mich es, daß dein Sinn
Zu meiner Einfalt wird getrieben;
Es pfleget jetzt ja zu geschehn
Daß alle nur auff Hoheit sehn.
Ich weiß mich so nicht auß-zu putzen
Wie jetzt die geile Jugend thut,
Vnd die jhr Väterliches Gut
Im halben Jahr offt gantz verstutzen;
Was hoch vnd vber Stands-gebühr,
Da eckelt meiner Seelen für.
Wie schlecht ich auch herein mag gehen
So schämest du dennoch, mein Licht,
Dich nimmer meiner Liebe nicht;
Du darffst es offentlich gestehen
Vnd sagst, durch keines Zwang vnd Trieb:
Ja ja, mein Kind, ich hab euch lieb.
Ich hab es Venus wissen lassen,
Sie hat es Amor kundt gethan,
Die haben jhre Lust daran,
Vnd lieben dich auch bester massen,
Daß du, O frommer Seelen-Lust,
So trew vnd redlich bey mir thust.
Gehabt euch wol, jhr stoltzen Pfawen!
Ich kenn vnd liebe wenig Gold,
Vnd dennoch ist mir trew vnd hold
Die Zier vnd Crone der Jungfrawen,
Die mehr auff ein berümbtes Lied
Als auff vergüldte Kleider sieht.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Dach, Simon. Gedichte. Weltliche Lieder. Hochzeitsgedichte. Fastus Sapientia ridet. Fastus Sapientia ridet. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6502-0