Matthias Stephan und Margarete Marderwald

20. Apr. 1632.


Die Sonne rennt mit prangen
Durch jhre Frühlings Bahn,
Sie lacht mit jhren Wangen
Den runden Erdkreiß an,
Der Westwind lest sich hören,
Die Flora, seine Braut,
Kömpt auch vns zu verehren
Mit Blumen, Graß vnd Kraut.
Die Vögel kommen nisten
Auß frembden Ländern her,
Das Vieh' hengt nach den Lüsten,
Die Schiffe gehn ins Meer,
Der Schäffer hebt zu singen
Von seiner Phyllis an,
Die Welt geht wie im springen,
Es frewt sich was nur kan.
Drumb wer anjtzt zum lieben
Ein ehrlich Mittel hat,
Der flieh' es auffzuschieben,
Vnd folge gutem Raht,
Weil alles, was sich reget,
In dem es sich verliebt
Vnd zu seins gleichen leget,
Hiezu vns Anlaß giebt.

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TextGrid Repository (2012). Dach, Simon. Gedichte. Weltliche Lieder. Hochzeitsgedichte. Matthias Stephan und Margarete Marderwald. Matthias Stephan und Margarete Marderwald. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6699-3