[169] [176]Trost-Liedchen

Was sollen wir denn machen?
Hie hilfft kein wiederstandt.
Wir, Welt vnd alle Sachen
Sind vnter Gottes Handt.
Mit Gotte wollen rechten
Ist vnvernunfft vnd Schuld,
Wer wieder Ihn wil fechten,
Der fechte mit Gedult.
Gedult vermag zu dringen
Durch alles Creutzes Mordt,
Sie kan selbs Gott bezwingen
Durch Glauben an sein Wort.
Wer sie nicht weis zu üben
Hat keines Glaubens Rhum,
Gedultig seyn vnd lieben
Ist wahres Christenthum.
Wenn wir vns Ihm ergeben,
Ihm tödten Fleisch vnd Sinn,
Vnd stellen Todt vnd Leben
In seinen willen hin,
Als dan kriegt vnser Leiden
Bey seiner Güte stat,
Daß wir noch frölich schneiden
Die heisse Thränen-Saat.
Er schlägt vns nie von Hertzen
Vnd sieht aus lieber Trew,
Daß vnsre Krafft den Schmertzen
Auch gnug gewachsen sey,
Er wird vns Rettung senden:
Das Leiden dieser Zeit,
Wie lang es währet, wenden
In ewig' Herrlicheit.
Die Boßheit hab' auff Erden
Ihr gantzes Himmelreich,
Mag hie gekröhnet werden,
Den Frommen gilt es gleich,
Sie lassen Gott stets walten
In Trübsal, Schmach vnd Hohn,
Wenn sie nur dort erhalten
Die ewig' Ehren-Krohn.

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TextGrid Repository (2012). Dach, Simon. Gedichte. Geistliche Lieder. Trostgedichte.. Trost-Liedchen. Trost-Liedchen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6750-E