[13] An Hen. Johann Schimmelfennigen

19. Junii 1653.


Können also schlechte Träwme
Jetzund Gold vnd Silber seyn?
Schickt ihr mir auff wenig Reime
Solche schöne Gaben ein,
Sind die Zeiten mir nicht hold,
Nichts, das machen sie mir Gold.
Welchen solte nicht gewinnen
So ein schönes Liebe Pfand?
Ich bestarb in meinen Sinnen,
Alß ich seinen Glantz erkant.
Mein Polinchen ward wie Blut
Für der Keuschen Röhte Glut.
Venus möchte sich nicht schämen
Ihren süssen Himmelswein
Auß dem Kännchen einzunehmen,
Wenn die Götter lustig seyn,
Kommen bessre Kannen nicht,
Jupiter, dir zu Gesicht.
Hab ich gleich fünff Kinder springen,
Dennoch soll es Lust vnd Muht
Meinem Liebsten Hertzen bringen,
Diesem Kännchen nur zu gut,
Solte sie seyn wie vorhin
Noch einmahl Sechswöcherin.
Dieses kräncket mich für allen,
Daß ich also mehr vnd mehr
Fort in ewre Schuld muß fallen,
Newlich strebt ich einig sehr,
Etwas loß von ihr zu seyn,
Vnd komm tieffer ietzt hinein.

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TextGrid Repository (2012). Dach, Simon. Gedichte. Weltliche Lieder. Hochzeitsgedichte. An Hen. Johann Schimmelfennigen. An Hen. Johann Schimmelfennigen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-676B-3