[Herr vnser Gott, wenn ich betracht]

Herr vnser Gott, wenn ich betracht
Dein ewiges regieren,
Vnd wie durch deine wundermacht
Du mich pflegst offt zu führen,
Verwundert sich mein Hertz' und spricht:
Herr, deiner Weißheit recht Gericht
Ist Sonnenklar zu spüren.
Du lessest mich zwar sehr viel Noth
Mit grosser Angst erfahren,
Doch giebstu mich nicht in den Todt,
Du kanst mich wol bewahren,
Vnd wiederumb zu rechter Zeit
Des Lebens newe Frewdigkeit
Mir gnädig offenbahren.
Verstössestu mich gleich von dir
Offt in die tieffe Erde;
So bistu wieder bald bey mir
Mit freundlichem Geberde,
Du tröstest mich mit deinem Wort,
Vnd holest mich vom finstern Ort,
Damit ich sehr groß werde.
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Wie solte dann mein Harffenklang
Nicht Ruhm und Preiß dir geben?
Mein Psalterspiel und Lobgesang
Soll dich mein Gott erheben.
Dich, Heiliger in Israel
Preist Mund vnd Seel, die von der Hell
Du hast erlöst zum Leben.
Auch tichtet meine Zung' allzeit
Allein zu deinen Ehren,
Daß dein Lob der Gerechtigkeit
Sich immer möge mehren.
Die aber laß sich schämen sehr,
Zu schanden mach all jhre Ehr,
Die mein Glück wollen stören.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Dach, Simon. Gedichte. Geistliche Lieder. Trostgedichte.. [Herr vnser Gott, wenn ich betracht]. [Herr vnser Gott, wenn ich betracht]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-67BE-B