[228] [230]Johann Melhorn und Anna Koese
28. Juni 1647.
Der 128. Psalm.
Wer auff Gottes Wegen wandelt
Vnd in seiner Furcht sich hält,
Alles, was er sinnt vnd handelt,
Auff den Grund der Vnschuld stellt,
Der ist warlich wol daran
Vnd ein Segen-reicher Mann.
Wer du bist, du wirst dich nehren
Von der Arbeit deiner Hand,
Sie wird reichlich dir gewehren
Beydes Gut vnd Ehren-Stand,
Wol dir, was dein Vorsatz thut,
Vberall hast du es gut!
Dein geliebtes Weib wird eben
Vmb dein reiches Haus her seyn
Wie ein Stock mit fruchtbarn Reben,
Deine Kinder groß vnd klein
Wie die Oelzweig' ohn gefehr
Deinen vollen Tisch umbher.
Siehe, mit so grossem Segen
Wird begabt ein solcher Mann,
Nimmt er nur sich aller wegen
Fein der Furcht des Höchsten an,
Gott, der Frommen Schild vnd Lohn,
Wird dich segnen aus Sion.
Was Jerusalem wird bawen
Ihren Schmuck, jhr Glück vnd Ruh
Wirst du, weil du lebest, schawen,
Kindes-Kinder auch darzu:
Es wird schweben Lust vnd Zier
Vber Israel vnd Dir.