[47] Orbis ad exemplum se quoque formet homo

Vor 1638.


Sol sich der Mensch, die kleine Welt,
Jetzt nicht auff süsse Heyraht lencken?
Muß doch das prächtige Gezelt
Der grossen nur an Liebe dencken.
Die Erd' ist sauber vnd beleckt
Durch den gewünschten Schein der Sonnen,
Ist ihres Winterfells entdeckt
Vnd wird vom Himmel lieb gewonnen,
Der sich herab in jhren Schoß
Durch einen warmen Regen machet,
Vnd schwängert jhren dürren Kloß,
Daß alles frölich sieht vnd lachet.
Was auß der Lufft den Ackersmann
Mit singen tröstet vnd erfrewet,
Spricht lieblich eins das andre an
Vnd wird zu gleichem gleich getrewet.
Die Heerde treibt den Hirten fort
Der Galatheen nach zu lauffen,
Pan braucht sich jetzt der besten Wort',
Ihr Nymphen, ewre Gunst zu kauffen.
Das meiste, welches Auffenthalt
Nur in den Wellen ist zu finden,
Ja Hügel, Berge, Wild vnd Wald
Muß jetzt in Liebe sich verbinden.
Der Mensch, ein Außzug dieser Welt,
Wird vieler Schuld entledigt bleiben,
Wenn er sich dem gemeß verhelt,
Was Lufft, See, Erd vnd Himmel treiben.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Dach, Simon. Gedichte. Weltliche Lieder. Hochzeitsgedichte. Orbis ad exemplum se quoque formet homo. Orbis ad exemplum se quoque formet homo. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6838-2