Das Lied vom Schill

»Mein Preußen zertreten, mein Deutschland tot,
Rings Schmach und Schmerzen, rings Nacht und Not:
Und die Augen der edelsten Frau der Erd',
Die Augen Luisens, vom Weinen rot – –
Nicht länger trag ich's! – Husaren, zu Pferd!
Wer reiten und fechten und sterben will, –
Der folge mir!« – so sprach der Schill.
Bei Wittenberg und bei Halberstadt,
Wie scharf er geritten, gestritten hat!
Doch tausend auf zehn sind zu viel zuletzt:
Sie haben ihn bis Stralsund gehetzt:
»Den Schrecken ohne Ende hab' ich satt:
Ein Ende mit Schrecken ich machen will,
Das soll Rache wecken!« – so tat der Schill. –
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Stralsund, wie dein Markt vom Blute floß!
Die Straßen der Holländer Fußvolk schloß:
»Ergebt euch, Schill!« rief ihr General:
Doch der Schill, der hieb ihn stracks vom Roß:
Da trafen ihn Kugeln zwölf zumal:
»Hoch Deutschland!« rief er: dann sprach er still:
»O Kön'gin Luise!« – so starb der Schill. –

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TextGrid Repository (2012). Dahn, Felix. Gedichte. Balladen. Zweites Buch. Das Lied vom Schill. Das Lied vom Schill. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-69E8-E