[569] Deutsches Siegeslied

Und sollten sie, die stets so taten,
Auch jetzt des Sieges Frucht verraten: –
Der Kampf war dennoch kämpfenswert.
Denn wieder einmal hat nach Jahren
Mit Furcht und Schreck die Welt erfahren,
Wie scharf es schlägt, das deutsche Schwert!
Das war ein Sieg, nicht lau und leidig,
Nein, rasch und ganz und voll und schneidig,
Dran selbst der Neid nicht mäkeln mag.
Das kam daher wie Wetterstürme
Und brach durch Schanzen, Tor und Türme
Wie Gottes Blitz und Donnerschlag.
Und als, verscheucht vom letzten Riffe,
Der Däne floh auf seine Schiffe,
Folgt' ihm die Rache bis ins Meer
Und weiter trugen schwanke Barken
Des deutschen Sieges stolze Marken
Als weiland Kaiser Ottos Speer.
Vernehmt's, ihr deutschen Namens Hasser!
Zu Lande Sieger und zu Wasser
Frohlockt die deutsche Heldenschaft:
Und doch ist tief dies Volk zerspalten: –
Nun sagt, wer mag dawider halten,
Versammelt einst es seine Kraft?

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TextGrid Repository (2012). Dahn, Felix. Gedichte. Vaterland. Deutsches Siegeslied. Deutsches Siegeslied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6A71-1