[603] Lied der Deutschen jenseit der Meere

Noch ist die Welt nicht ganz verteilt!
Noch manche Flur auf Erden
Harrt gleich der Braut: die Hochzeit eilt:
Des Starken will sie werden.
Noch manches Eiland lockt und lauscht
Aus Palmen und Bananen:
Der Seewind braust, die Woge rauscht,
Auf! freudige Germanen!
Aufs Meer, du Volk des Heldentums,
Und such' auf blauen Bahnen
Das Wundereiland alten Ruhms:
Das Win-Land deiner Ahnen.
Dem Wicking war zu schroff kein Riff,
Zu schäumig keine Brandung:
Kraft stieß hindurch das Drachenschiff
Und Mut erzwang die Landung.
Zur Friedensarbeit ziehn wir aus,
Zu bauen, nicht zu fechten,
Doch blitzend schützt uns Schiff und Haus
Das Schwert in unsrer Rechten!
Und daß wir in der neuen Welt
Dem alten Reiche leben,
Des soll, unscheidbar uns gesellt
Ein Banner Zeugnis geben:
Pflanzt auf dies rauschende Panier
In jedes Neulands Brache:
Wohin wir wandern tragen wir
Mit uns die deutsche Sprache.

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TextGrid Repository (2012). Dahn, Felix. Gedichte. Vaterland. Lied der Deutschen jenseit der Meere. Lied der Deutschen jenseit der Meere. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6ABE-8