[Siehst du die dunkelen Flecken im Monde?]

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Siehst du die dunkelen Flecken im Monde?
Kennst du sie, jene von unseren Vätern
Lauter und ächt abstammende Mähre,
Welche Bedeutung enthüllet und Ursprung?
Kannst du sie nicht? ich ertheile Belehr. –
Waren einmal zwei pfiffige Diebe,
Denen, indem sie die nächtlichen Pfade
Walleten, allzu beleuchtet die Erde
Durch des Mondes annoch vollständiges,
Ohne Befleckung erscheinendes Licht war.
Rathe, was thaten die ganz heillosen?
Stiegen empor mit klebrigem Topfe
Und bestrichen den Mond mit Theer.
Düster und lichtlos wurde der Arme,
All sein freundliches Lachen und Laben
Unter die widrige Masse begraben,
Und es erschrack über seine Verwüstung
Alles auf Erden und trauerte schwer.
Tapferen aber und mächtigen Ringens
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Brach mit der Zeit sein Strahl die Verhüllung,
Und es erschien der erquickliche wieder,
Grüßte der alte, der liebliche Glanz
Doch nicht ganz.
Jene, die Frechen –
Allzu verrucht entartetem Wesen
Ein allwarnendes, ewiges Beispiel –
Hangen geblieben mit ihrem Topfe
Waren sie beid' am bestrichenen Monde,
Hangen – es sieht's dein Auge – noch immer,
Trüben dem Monde den heiteren Schimmer,
Bilden die dunklen Figuren in ihm.

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TextGrid Repository (2012). Daumer, Georg Friedrich. Gedichte. Hafis. Poetische Zugaben. Esthnisch. [Siehst du die dunkelen Flecken im Monde]. [Siehst du die dunkelen Flecken im Monde]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6C0D-6