Ein wolkenschwerer enger Tag

Ein wolkenschwerer enger Tag,
Wie ich ihn in der Heimat mag,
Liegt über Reisfeld und Vulkan.
Der Morgen sieht sich dunkel an.
Und der Mimosenbäume Zeile
Windstill am Wege. Und ich teile
Den Ernst der Straße, die gebleicht
Wunschlos in graue Fernen reicht.
Und lautlos, wie nur Vögel fliehen,
Javanen durch die Felder ziehen.
Sie eilen wie Gedanken fort
Und grüßen nur mit Flüsterwort.
Lautlos zu sein, ist ihr Behagen.
So still; man hört die Wolken fragen:
Wo will der Weg der Menschen hin?
Wunschlosigkeit gibt frommen Sinn.

(Garoet, 13. Mai 1915)

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Dauthendey, Max. Gedichte. Des großen Krieges Not. Kriegsgedichte und Lieder der Trennung. Kriegsgedichte. Ein wolkenschwerer enger Tag. Ein wolkenschwerer enger Tag. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-7137-A