Die Sonne läßt mich stehen

Die Sonne sank, das Land ward rot,
Bis alles Feuer in dem Meer ertrank.
Ein Dämmerstreifen blieb. Der Tag ist tot.
Der Tag, der hier an mir vorübergeht –
Spurlos wie Luft, die über Wasser weht –
Der Tag sagt morgens schon und winkt: »Komm, es ist spät.
Eil dich, die Heimat und die Liebste flehen.«
Doch ach, die Sonne steigt und sinkt
Und läßt mich stehen.

(Makassar, 31. August 1914)

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TextGrid Repository (2012). Dauthendey, Max. Gedichte. Des großen Krieges Not. Kriegsgedichte und Lieder der Trennung. Kriegsgedichte. Die Sonne läßt mich stehen. Die Sonne läßt mich stehen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-777B-6