[472] Ich trage die Fremde als Stein im Genick

Es springen Ziegen am Straßenrand,
Und Bauern, die Reisbündel in der Hand,
Ziehn unter Mandelbäumen hin.
Der Tag hat sonnigen Arbeitssinn.
Es hocken Verkäuferinnen am Weg
Mit Käufern, versunken in Handelsgespräch.
Und Bambus schattet mit hohem Strauß,
Und Käfige schaukeln am Strohmattenhaus,
Und Kinder spielen am Treppenstein.
Vom nahen Reisfeld glänzt Spiegelschein
Des Wassers, das um die Reisähre steht.
Und eine Kokospalme weht
Und winkt ins blaue Licht hinaus.
Sie alle sind warm und wohl zu Haus.
Nur ich schau' zu mit fremdem Blick
Und trage die Fremde als Stein im Genick.

(Garoet, 16. Mai 1915)

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TextGrid Repository (2012). Dauthendey, Max. Gedichte. Des großen Krieges Not. Kriegsgedichte und Lieder der Trennung. Kriegsgedichte. Ich trage die Fremde als Stein im Genick. Ich trage die Fremde als Stein im Genick. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-7796-8