[37] Ein Grab

Das sind die Abende, die bleich verfrühten.

Die Georginen, die im Sonnenscheine

wie rot und gelbe letzte Rosen glühten,

stehn fahl, Rosetten aus verfärbtem Steine.

Der Nebel klebt an unsern Hüten.


Komm, Schwester. Dort der Zaun von Erz

umgittert Eine, die zu früh verblich.

Komm heim; mich friert. Sie liebte mich.

Sie hatte Nichts vom Leben als ihr Herz;

still that sie wohl, still litt sie Schmerz.

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TextGrid Repository (2012). Dehmel, Richard Fedor Leopold. Gedichte. Weib und Welt. Ein Grab. Ein Grab. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/