[17] Auferstehung

Wenn sich Deine starren Züge
Zerren in der Seele Qual,
Wenn Dir Deines Daseins Lüge
Aufersteht mit einem Mal,
Wenn sich Deine Glieder bäumen,
Trotzig, in verbiss'ner Wut,
Aufgeschreckt aus Wonneträumen,
Knirscht und tobt der Nerven Brut,
Wenn die Thränenschleier fließen
Über Deine dunkle Haut,
Und die wilden Worte schießen
Gellend, wie der Zinken Laut:
[18]
Dann durchrieseln Wonneschauer
Meinen Leib; – ein Dankgebet
Schwillt zu Dir – aus deren Trauer
Meines Glückes Odem weht.
Klafft und blutet, dürre Wunden:
Wonnen, die nur ich empfand
Leben wieder – für Secunden
Meine Seele auferstand.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Dörmann, Felix. Auferstehung. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-80B5-4