[87] Astaroth

Wie flüssiges Silber
Bricht es hervor
Aus eisengrauen Wolken,
Weiße Dämpfe schlagen auf,
Es duftet wie Blut
Und es duftet wie Weihrauch –
Astaroth naht.
Elfenbeinfarben
Erschillern die Glieder
Aus bauschenden Floren,
Zackensterne,
Riesengroße,
Leuchten grünlich
Aus wehendem Haar ...
Düsterrasende Liebe,
Grollende Qual
Glüh'n ihre Blicke.
[88]
Wie zürnender Tuba Schrei
Klingt es zu mir:
Niedersteigen willst Du
Zu friedlichen Thälern,
Hausen willst Du
Wo andere hausen,
Einer willst Du werden,
Einer von vielen.
Nimmer willst Du
Weltgeschieden,
Nachtfürstlich und einsam thronen,
Von der Menschheit
Qualendämonen
Dienend umwoben,
Höllenseligkeiten
Ausgenießend – –
Feig bist Du geworden,
Feig und klein.
Deine Krone gib' der Nacht zum Raube,
Felsen splitterte an Dich mein Glaube,
Und nun lächelt meine Seele Hohn,
Wenn ich denke, dass ich Dich erkoren,
Dir erhöht den Thron!
Kehr' zurück zum Staub, der Dich geboren,
Menschensohn.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Dörmann, Felix. Gedichte. Sensationen. Gestalten und Visionen. Astaroth. Astaroth. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-80CA-5