[19] Groteske

Ich weiß, ich weiß, – sie harren mein und lauern,
Der fahle Stumpfsinn und die rothe Wuth; –
Verzerrte Fratzen – kichernd sie umkauern
Mein Lager jede Nacht und trinken Blut.
Mit dürren Fingern ritzen sie die Venen –
Bis gurgelnd sich der dunkle Quell entlud –
Sie würzen sich den Trank mit meinen Thränen
Und meines Todesschweißes bitt'rer Flut.
Und wonnevoll die feuchten Fratzen schauern
Und küssen mir in heißer Dankbarkeit
Des wüsten Schädels mürbe Knochenmauern
Und jubeln, jubeln, dass der Morgen weit.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Dörmann, Felix. Gedichte. Sensationen. Sensationen. Groteske [1]. Groteske [1]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-8105-A