[41] In Memoriam
Ein Winterabend war's. In schweren Flocken
Sank ... langsam ... Schnee auf Schnee. – Verschimmert war
Der letzte Tagesschein, und trübes Licht
Der Straße glitt in's dämm'rige Gemach.
Ich war allein ...
Wie zornig-dumpfes Meeresbrausen grollte
Der Lärm des Lebens in mein stilles Heim,
Und schrilles Pfeifen und verworrenes Rufen
Und tausend andere Töne gellten drein ...
Mir aber blieben diese Töne fremd
Und fern und unverstanden, wie sonst nie.
Versunken war für mich der Lebensreigen,
Der sich vor meinen Fenstern tosend schwang ...
Vergangenes war erwacht, und Todtes lebte
Nach trostlos-stumpfen Jahren in mir auf –
Und einer Seele dacht' ich, die gestorben
An ihrer grenzenlosen Einsamkeit
Und ihrer Liebe ...