Die Schulen

Kennst du den Saal? ich schleiche sacht vorbei,
»Der alte Teufel tot, die Götter neu« –
Und was man Großes sonst darin mag hören.
Wie üppig wogend drängt der Jugend Schwarm!
Wie reich und glänzend! – aber ich bin arm,
Da will ich lieber eure Lust nicht stören.
Dann das Gewölb' – mir wird darin nicht wohl,
Wo man der Gruft den modernden Obol
Entschaufelt, und sich drüber legt zum Streite;
Ergraute Häupter nicken rings herum,
Wie weis' und gründlich! – aber ich bin dumm,
Da schleich' ich lieber ungesehn bei Seite.
Doch die Katheder im Gebirge nah,
Der Meister unsichtbar, doch laut Hurra
Ihm Wälder, Strom und Sturmesflügel rauschen,
Matrikel ist des Herzens frischer Schlag,
Da will zeitlebens ich, bei Nacht und Tag,
Demüt'ger Schüler, seinen Worten lauschen.
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TextGrid Repository (2012). Droste-Hülshoff, Annette von. Gedichte. Gedichte (Die Ausgabe von 1844). Zeitbilder. Die Schulen. Die Schulen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-8413-3