LXVIII.
Besondere Antipathie eines Vaters gegen seinen einigen Sohn, den er hatte.
Wir haben von einigen besondern Antipathien geredet: aber ich glaube nicht, daß man jemals [139] deren eine wundersamere gesehen hat, als jene ist, von welcherLibavius (lib. 2. singul. p. 116.) redet, da er eines Menschen erwähnet, der die Gegenwart seines einigen Sohnes von seiner Geburt an auf keine Art leiden konnte. Er fiel in Ohnmacht, so bald er nur in das Zimmer kam, wo sich dieser sein Sohn befande. Man merkte wohl, daß er sich öfters alle Mühe gabe, diese so unnatürliche Abneigung zu überwinden; aber er konnte sie niemals gänzlich bezwingen. Man war also gezwungen, dieses unglückliche Kind zu entfernen. Man ließ es eines Tages ohne Wissen des Vaters holen, der solches auch nicht mehr kannte. Sein Abscheu zeigte ihm solches aber, unter zehen jungen Leuten heraus an, in deren Gesellschaft man es gethan hatte; er wurde augenblicklich krank, und schrie, daß sein Sohn gegenwärtig wäre.