[190] LXXXVI.
Von einigen ganz wunderbaren Arten der Fruchtbarkeit.
Plinius erzählet, daß eine Frau in dem Peloponneso in vier Niederkünften zwanzig Kinder, jedesmal fünf auf einmal bekame, von denen die mehresten am Leben blieben: und nach dem Bericht des Tragus kam eine andere Frau in Aegypten mit sieben Kindern auf einmal nieder.
Herr Menage schreibt, daß ein geringer Bürger zu Paris, Namens Blunet, mit seiner Frau auf siebenmal nacheinander, ein und zwanzig Kinder gezeuget habe; daß diese Drillinge getaufet worden waren, und einige derselben unterschiedliche Tage, andere verschiedene Monate lang gelebet, und zwölf der dauerhaftesten davon am Leben geblieben sind, die alle groß erwuchsen und sich in vollkommener guter Gesundheit befunden haben. Dieser Schriftsteller meldet ferners noch dabey, daß dieser Mann, da man zweifeln hätte können, ob er oder seine Frau das mehreste zu dieser Art eines Wunderwerks mögten beygetragen haben, sich einmal verirrte, und seine Magd schwängerte, die nach neun Monaten ebenfals mit drey Kindern männliches Geschlechts niederkame, welche ungeachtet ihrer Schwächlichkeit, und des geringen Alters ihrer[191] Mutter, vierzehen Tage bis drey Wochen lang lebten. Man findet vieleicht in dem ganzen Alterthum kein Beyspiel einer so ausserordentlich wunderbaren Fruchtbarkeit. Was für ein Hercules war nicht dieserBlunet. Man lieset in den historischen Versuchen von Paris des sinnreichen Herrn von Saint Foix, daß man vor diesem auf dem Kirchhof der Unschuldigen eine in folgenden Worten verabfaste Grabschrift sahe:Hier liegt Jolland Bailly, der im Jahr 1614. im acht und achtzigsten Jahr seines Alters, und im zwey und vierzigsten Jahr seines Wittber-Standes verschiede, welcher noch vor seinem Tod zwey hundert und fünf und neunzig Kinder, die von ihm abstammeten, gesehen hat, oder wenigstens hätte sehen können.