Herr vertrawet mir was jr wölt / nur kein heymligkeyt.

Man schreibt / daß ein Keyser zu Constantinopel /auff ein zeit da er güter ding vnn frölich gewesen / zu einem seiner Räth gesagt habe / was er jm thün soll? das soll er fordern / er wöll jn mit begnaden / Vnn da er nichts fordern wolt / sagt der Keyser / Er wöll jm all sein heymligkeyt / die er in seinem hertzen hett /vertrawē. Aber der Rath antwort / O Herr / Nicht /Nicht / vertrawet mir was jr wolt / nur kein heymliche sach. Da aber der Keyser fraget / wie das käme? Sagt der Rath / Es komme offt daß die herrn selbs nit schweigen künnen / [23] kompt dann ein heymliche sach auß / so můß dann der / der es nicht schuldig ist / die schuld haben / als sei es von jm außkommen / darüber er dann in fahr leibs vnnd gůts käme. Vnnd es ist warlich also / vnnd ist diser Rath ein weiser mann gewesen / der allerley bedencken gehabt hat in disem handel. Wer sich auch hüten kan / daß nit vil heymlichs von grossen herrn erfert / der sitzt am sichersten.

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TextGrid Repository (2012). Egenolff, Christian. Werk. Sprichwörter - Schöne - Weise Klugredenn. Teutscher Sprichwörter Gemeyne außlegung. Herr vertrawet mir was jr wölt - nur kein heymligkeyt. Herr vertrawet mir was jr wölt - nur kein heymligkeyt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-8B74-2