4. Berliner Tafel

Viele Lerchen hellerwacht,
Die zum Himmel steigen,
Viele Sterne in der Nacht,
Vieler Wipfel Neigen,
Viele frische Herzen dann,
Die begeistert lauschen –
[113]
Da bricht erst der Lenz recht an,
Klang und Waldesrauschen.
So sind viele hier gesellt:
Rüstige Gesellen,
Die ihr' Sach auf Klang gestellt,
Schauspiel und Novellen,
Viele dann, die recht sich freun,
Wenn wir's löblich machen,
Und, greift einer falsch darein,
Auch von Herzen lachen.
Und wo solche Resonanz,
Klingt das Lied erst helle,
Wie wir hier vereint zum Kranz,
Blüht die sand'ge Schelle,
Kuckuck ruft und Nachtigall
Und von Lust und Schmerzen
Weckt der Schall den Widerhall
Rings in tausend Herzen.
Ein Land, das ihr schweigend meint
Und wir freudig singen,
Und ein Meer, das uns vereint
Soll hinüberbringen.
Frische Fahrt denn, nah und fern,
Allen mut'gen Seglern,
Die getreu dem rechten Stern,
Schleglern oder Heglern!

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TextGrid Repository (2012). Eichendorff, Joseph von. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1841). 2. Sängerleben. Tafellieder. 4. Berliner Tafel. 4. Berliner Tafel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-9795-8