Die Saale

Doch manchmal in Sommertagen
Durch die schwüle Einsamkeit
Hört man mittags die Turmuhr schlagen,
Wie aus einer fremden Zeit.
Und ein Schiffer zu dieser Stunde
Sah einst eine schöne Frau
Vom Erker schaun zum Grunde –
Er ruderte schneller vor Graun.
Sie schüttelt' die dunklen Locken
Aus ihrem Angesicht:
»Was ruderst du so erschrocken?
Behüt dich Gott, dich mein ich nicht!«
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Sie zog ein Ringlein vom Finger,
Warf's tief in die Saale hinein:
»Und der mir es wiederbringet,
Der soll mein Liebster sein!«

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TextGrid Repository (2012). Eichendorff, Joseph von. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1841). 7. Romanzen. Die Saale. Die Saale. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-9AF2-9