7. (Faust)
In ihren Träumen wird die Trübsal wohnen,
Gib Acht, daß dir nicht einmal bangt!
Du kannst die stumme Treue ihr nicht lohnen,
Wie es dein stolzes Herz verlangt.
Du kannst vom Schlaf ihr nicht den Treuen beschwören,
Der ihr ein Schreckensende malt,
Du hast kein Recht die Thränen ihr zu wehren,
Hast über Thränen nicht Gewalt!
Und dennoch, willst du feig dich selber narren!
Weil ewige Treue dir nicht frommt,
In jedem Lenze klügelnd weiterharren,
Ob nicht ein bessrer Frühling kommt?
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Willst du, solange noch die Augen blitzen,
So lang dich Jugend noch durchbraust,
Ein angestaunter Weiser trauernd sitzen,
Bis endlich vor dir selbst dir graust?
Und siehst du nicht der Hoffnung Sterne schimmern
Am Wolkenhimmel fern herauf?
Entschlossen baue, wenn auch über Trümmern,
Der Liebe goldnen Tempel auf!